Znüni essen
Ja, wie jeder andere Hund ist auch für Hidalgo das Fressen eine seiner Lieblingsbeschäftigungen. Somit ist natürlich das Znüni essen im Kindergarten ein grosses Highlight für ihn. Wie jeden Morgen führen wir unser Znüniritual durch. Die „Znüni-Chefen“ haben ihre Ämtli‘s auszuführen. Znünikorb holen, Täschli’s verteilen, den Abfalleimer bringen, den Kompost bereitstellen und das Znüniwägeli bringen mit Becher& Krug um den Durst zu löschen. Danach werden die Znünitäschli im Kreis herum gegeben bis jedes Täschli beim richtigen Kind angekommen ist. Auf ihrer „Reise“ begleiten wir die Täschli’s mit dem Lied „Glingglinggling lueg Poscht isch da..“. Wenn jedes Kind seine Post erhalten hat, wird ein Znüni-Lied gewünscht und los geht’s. 18 Kinder, die nun gleichzeitig ihre feinen Znüni’s auspacken. Von Darvida’s über Käsestängeli, Sandwiches, Äpfel, Bananen und viele andere gute Sachen. Was für ein Fest für unseren Hidalgo! Natürlich muss er überall schnuppern gehen. Die Kinder werden ganz genau beobachtet von ihm und er setzt sich auch ganz schön hin, in der Hoffnung, dass es für sein „Sitz“ allenfalls ein kleines bisschen Znüni zur Belohnung geben könnte. Die Kinder wissen natürlich ganz genau, dass dies nicht gut ist für unseren Kindergartenhund. Denn mit so vielen verschiedenen Sachen wäre Hidalgo’s Magen wohl einfach überfordert. Also kein Znüni dem Hund abgeben! Eine der Regeln, die wir am Anfang des Schuljahres kennengelernt haben.
Trotzdem versucht er es natürlich immer wieder und geht von Kind zu Kind und ist Teil von unserem Znünikreis. Ab und zu kann er einen Krümmel erhaschen oder sich eine kleine Streicheleinheit abholen, was natürlich auch schön ist. Es kam aber auch schon vor, dass Hidalgo ein Sandwich oder ein Käsestängeli gefressen hat oder aber auch eine Zeichnung, die am Boden herum lag, kaputt gemacht hat. Tja, so ist es, wenn etwas unbeobachtet am Boden liegt.
Die Kinder haben in diesem halben Jahr seit Hidalgo im Kindergarten ist schon gelernt, dass sie ihren Znüni nicht einfach herum liegen lassen können, dass die Znüni-Box geschlossen werden muss, wenn man schnell aufsteht oder dass der Abfalleimer auf einen Stuhl gestellt werden muss, damit Hidalgo nicht die Reste herausholen kann. Es ist schön zu sehen, wie sie diese Regeln bewusst einhalten, wenn der Hund da ist. Sie lernen auch Rücksicht zu nehmen, besser auf ihre Sachen aufzupassen und ein Gefühl für das Tier zu entwickeln.
So gibt es immer wieder Momente in unserem alltäglichen Znüni-Ritual, wo wir viel zu lachen haben und nebenbei ganz viel voneinander lernen.
Beitrag von Cindy Bonin