Training kynopädagogischer Elemente

Die unterrichtsfreie Zeit - salopp auch "Ferien" genannt - nutzen wir voll und ganz, um uns auf das nächste Schuljahr vorzubereiten. Es gibt schliesslich auch viel zu tun. Nebst dem Vorbereiten von Unterrichtsstoff, Themenplänen, Absprachen etc. gehört auch das Training kynopädagogischer Elemente mit dazu.
Da Takeshi im November bereits 1 Jahr alt wird, dürfen wir  immer mehr Übungen auch in den Unterricht einfliessen lassen. Laut IAHAIO White Paper von 2014 darf nämlich erst ein erwachsener Hund regelmässig in tiergestützten Interventionen eingesetzt werden. Deshalb bereiten wir uns schon jetzt seriös auf diese Zeit vor, so dass Takeshi dann auch einiges zu bieten hat.
Im Moment lernt er schnell und auch wirklich gerne. Bei unseren Trainingseinheiten ist er immer voll dabei, seine Augen glänzen, seine Rute wedelt, teilweise tapst er auch mit den Vorderpfoten - ähnlich wie wenn wir ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch trommeln. Trainingspausen findet er doof, was er entweder mit Anstupsen, Abschlecken, Geräuschen oder durch die selbständige Fortführung des Trainings deutlich zeigt. Nach etwa 15 Minuten Training lässt seine Konzentrationsfähigkeit jedoch rapide nach. Deshalb trainieren wir lieber mehrmals täglich, anstatt längere Zeit am Stück.



Würfeln

Was er schon sehr gut kann ist das Würfeln. Manchmal - wenn er ganz überdreht ist - versucht er das Würfeln auch mit dem Hund. Dann packt er den Würfel mit seinem Fang, läuft damit schwanzwedelnd in der Gegend umher, lässt ihn fallen und fordert den Würfel dann wieder mit typischen Gesten zum Spiel auf.
Den Würfel muss ich auch jeweils wieder vom Trainingsfeld entfernen, da Takeshi sonst andauernd auf ihn losstürmt und ihn würfelt - und dann natürlich auch von mir bestätigt werden will. So könnte er sich kugelrund fressen vor lauter "Gut-gemacht!-Keksen".
Den Würfel kann man für viele verschiedene Unterrichtssequenzen gebrauchen. In den unteren Klassen kann man damit die Simultanerkennung trainieren, aber der Unterstufe mit mehreren Würfeln auch diverse Rechnungen konstruieren.



Glücksrad drehen

Mit dem Glücksrad geht es mittlerweile auch schon ganz gut. Die Feinabstimmung der Koordination seiner Vorderpfoten ist zwar noch nicht ganz ausgereift, aber mittlerweile hat er verstanden, dass sich das Rad drehen und er seine Pfote daher entsprechend platzieren muss.
Auch das Glückrad kann mannigfaltig im Unterricht eingesetzt werden. Für die unteren Klassenstufen beispielsweise, um die Zahlen auf spielerische Art nochmals kennen zu lernen und zu festigen. Man kann die Felder auch mit eigenen Ideenkarten abkleben. Beispielsweise Rechnungsaufgaben die es zu lösen gilt, oder Satzanfänge, von denen aus man weiter erzählen soll. Allenfalls dient es auch der Gruppeneinteilung (zB alle (un-)geraden Zahlen zusammen) oder der Angabe, zu welchem Posten/Auftrag man wechseln soll. Der eigenen Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.


Becher apportieren
Eine weitere Übung - vorne links im Bild - besteht darin, dass Takeshi Gegenstände apportiert. Die Becher stehen in unsortierten Reihenfolge vor ihm. Seine Aufgäbe würde darin bestehen, einen Becher - den er selber wählt - zu apportieren. Im Becher steht dann beispielsweise eine Aufgabe oder Zuteilung, welche das Kind erledigen soll. Ganz ähnlich also wie beim Glücksrad.


Objekte anstupsen

Ganz links im Bild sieht man Pylonen mit einem Gegenstand drauf. Hier trainieren wir das Anstupsen mit der Nase, so dass der Gegenstand herunterfällt. Die Idee wäre hier, dass Bälle mit abgebildeten Emotionen auf die Pylonen gelegt werden. Ein Kind kann dann von sich erzählen, wie es ihm z.B. bei einer Aufgabe ergangen ist und darf Takeshi zum entsprechenden Ball schicken, den dieser mit der Nase anstupst.

Wagen ziehen

Ganz rechts hinten im Bild ist noch ein kleiner Wagen abgebildet. Diesen soll Takeshi ziehen lernen. Die Idee hier wäre es beispielsweise, dass alle Kinder ihren Znüni in den Wagen legen und Takeshi bringt diesen dann für den Znünikreis hinein. Es könnte auch für ein Geburtstagsritual oder allenfalls auch in Realien für den Start in ein neues Thema benutzt werden. Dabei würde der Wagen je nach Situation mit entsprechendem Material gefüllt werden.




Es sind hier nur einige wenige Ideen notiert. Ziehen, Stupsen, Rollen und Apportieren sind jedoch meiner Meinung nach Grundkommandos, die auf vielfältige und kreative Art und Weise für jeden Unterricht in angepasster Form verwendet werden können.