Lesen und Verstehen mit Hund

Lesen fällt einigen Kindern mega leicht und anderen ziemlich schwer. Wo die einen sprichwörtliche Bücherwürmer sind und einen Roman nach dem anderen verschlingen, da bemühen sich andere ab, auch nur einen Satz flüssig zu lesen. Letzteren fällt es dann auch ganz besonders schwer, die mühsam erlesenen Inhalte zu verstehen. Je mehr Schwierigkeiten man bei etwas hat, umso weniger gern macht man es. Für das Lesen heisst das dann meistens, dass weniger bis gar nicht mehr und in der Freizeit sowieso nicht gelesen wird. Das ist natürlich schade, denn nur regelmässiges lesen hilft, ein guter Leser zu werden.
Wie kann man in solchen Fällen die Lesemotivation fördern und gleichzeitig das Leseverstehen trainieren?


In einer 5. Klasse haben wir zuerst einmal wöchentlich aus dem Buch "Der Hund kommt" von Christine Nöstlinger vorgelesen. Die Kinder konnten zuhören und geniessen, sich Bilder im Kopf ausmalen und sich darüber unterhalten.
Beim Kapitel "Der Hund kommt in die Schule" haben wir inne gehalten. Alle Schülerinnen und Schüler bekamen nun ihr eigenes Buch (ebenfalls von Christine Nöstlinger mit gleichnamigen Titel). Dieses kürzere Buch umfasst die bereits gehörten Kapitel und eines mehr - nämlich wie der Hund in die Schule kommt und was er dabei anstellt.
Zuerst sollten sie die gehörten Kapitel nochmals selber lesen. Schnellere Leser können hier gut durchrasen und entdecken hoffentlich noch das eine oder andere, was sie überhört haben und ihnen ein Schmunzeln hervorruft. Den langsameren Lesern fällt es nun leichter, selbständig zu lesen, da sie den Inhalt bereits grob kennen. Nach ein paar Seiten wechseln sie in das Leseverständnisheft und beantworten die Fragen.

So kann jeder auf seinem Tempo arbeiten. Allein schon dies kann Wunder bewirken in der Anstrengungsbereitschaft.
Toppen kann man das dann noch, wenn man sich den Sitzplatz wählen darf, es sich mit Kissen, Decken und Plüschtieren gemütlich machen kann und - wenn man Glück hat - sich der Hund neben einen legt, gespannt mitliest und sich kraulen lässt. Denn geteiltes Leid ist ja bekanntlich nur halbes Leid.
Erstaunlich ist auch hier immer wieder, zu welchen Kindern sich Takeshi gesellt...